Es ist immer wieder schön, wenn man erfährt, wie Amateurfunk für Menschen mit Behinderung, Beeinträchtigung oder eingeschränkter Mobilität einen wichtigen Teil der Lebensqualität ausmacht und/oder Einsamkeit entgegenwirken kann.
Im OP-Team von DL2025C arbeitet Lothar, DL9JBN, sehr erfolgreich als Whitesticker mit.
Nun wird sich mancher fragen: wie kommen die QSO´s von einem blinden OP ins Log?
Dafür wurde ein einfacher, aber gut funktionierender technologischer Ablauf entwickelt. Hier gibt es ein enges Zusammenwirken mit mir als Teamleiter. Zunächst löse ich die Online-Anmeldung auf dem Server aus. Dann ist Lothar auf sich allein gestellt. Vereinbarungsgemäß und vorzugsweise in FM auf 70cm/2m.
So kamen in seinem letzten Einsatz am 17. März 2025 über die einschlägigen Relais in ein paar Stunden 66 Verbindungen ins Log. Der Begriff „Log“ ist dabei noch nicht ganz korrekt. Denn Lothar spricht nach jedem QSO die Daten auf Tonband auf … und schon geht’s zum nächsten QSO.
Dann kommt der Teil 2 – die „Log-Konvertierung“. Ein erneuter Anruf bei mir signalisiert das Ende der Aktivität, worauf ich zunächst die Abmeldung auf dem Server vornehme. Aber das Hauptanliegen unseres meist längeren 🙂 Telefonats ist jedoch die Konvertierung des Audio. Lothar spielt das Tonband Stück für Stück ab und ich übernehme die Eingabe eines jeden QSOs in das Logprogramm mit exakter Zeit und QRG. Dann noch zwei Upload-Klicks und Lothars QSOs liegen auf dem Diplomserver – und fertig.
P.S.: Lothar hat mittlerweile die 80er Lebensjahre weit überschritten
Steffen, DM6WAN, Teamleiter von DL2025C
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Amateurfunk hilft gegen Einsamkeit und Ausgrenzung. Der so wichtige soziale Kontakt ist hier zu Gleichgesinnten fast immer garantiert – und das im weltweiten Rahmen, im freundschaftlichen Umgang und mit Achtung voreinander. Bei Bedarf findet man auch Zugang zu themenorientierten Amateurfunk Communities, wo man konkreten Themen nachgehen kann und, wo man Hilfe und Unterstützung findet.